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P+R-Anlage : Problemberg blockiert den "Durchstich"

18.01.2010

Wie wichtig die P+R-Anlage und der Durchstich an der Stehfenstraße für die Gemeinde sind, zeigt die Tatsache, dass dieses Investitionsvorhaben neben der Mensa das einzige noch verbleibende dieses Jahr sein soll.

 

 Für andere Investitionen ist kein Geld mehr da. Doch auch die Park-and-ride-Anlage steht auf der Kippe.


So klingt Bürgermeister Jenz Rother längst nicht mehr so optimistisch wie noch vor einigen Wochen. Zu komplex sind die Probleme und zu viele Hürden türmen sich auf, seit die Deutsche Bahn die Gemeinde in eine fatale Situation gebracht hat. Zur Erinnerung: Monatelang lagen die fertigen Pläne für das 2,8 Mio. Euro teure Projekt fertig in der Schublade. Immer wieder mussten sie geändert werden, weil die Bahn sich nicht entscheiden konnte, ob sie auf vier, drei, zwei oder nur ein Gleis verzichten will. „Weil die Bahn schließlich gar kein Gleis mehr abgeben will, brauchen wir jetzt noch Gelände von Aldi und Rewe”, so Rother. Zwar will das Land weiter den Löwenanteil des 2,8 Mio. Euro teuren Projektes finanzieren.

 

Doch nun kommen auf die Gemeinde enorme Mehrkosten zu: Denn Aldi und Rewe bzw. der Investor Bischof knüpfen ihr Entgegenkommen an erhebliche Gegenleistungen. Klartext: Die Gemeinde braucht 30 zusätzliche Stellplätze, die nicht mehr auf dem Bahngelände realisiert werden können. Aldi möchte einige zusätzliche Stellplätze als Ausgleich, außerdem die eigene Verkaufsfläche erheblich erweitern. Rewe möchte den vollen Ausgleich der verlorenen Stellplätze, außerdem den vorhandenen Getränkemarkt erweitern – natürlich alles auf Kosten der Gemeinde.


Zudem müsste auf einige vorhandene Pflanzbeete verzichtet und eine neue Zufahrtsituation geschaffen werden. Dazu wäre ein neues Lärmgutachten nötig, welches – anders als das alte – nicht mehr auf einer Schätzung, sondern auf einer präzisen Verkehrszählung basieren müsste. „Als Ergebnis müssen wir dann vielleicht auch noch für zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen sorgen”, fürchtet Rother.


Eine runde Million Euro Mehrkosten sind schon jetzt keineswegs unrealistisch. „Die Frage ist, ob wir das überhaupt von Arnsberg genehmigt bekommen”, schwant Rother, der einen Nothaushalt auf jeden Fall vermeiden will. „Wir werden natürlich alles versuchen, es doch noch hin zu kriegen”, verspricht Jenz Rother. „Was wir jetzt zunächst brauchen, ist grünes Licht von Aldi und Rewe, dass von dort keine weiteren Forderungen mehr an uns gestellt werden.”


Für andere Investitionen ist kein Geld mehr da. Doch auch dieses Projekt steht auf der Kippe.