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Neue Brücke über die Bahn eingeweiht

26.06.2011

Es ist vollbracht: Die Fußgängerbrücke, die das Neubaugebiet Caroline und die Feme miteinander verbindet, ist eröffnet. Irgendwie war der Nieselregen an diesem denkwürdigen Samstagvormittag symbolisch:
Ganz ungetrübt freuen konnte sich niemand an diesem Tag. Diejenigen, die gegen die Brücke und ihre ausufernden Kosten sind, waren der Veranstaltung ohnehin zumeist aus Protest ferngeblieben.


Aber auch die etwa 150 bis 200 Anwesenden konnten sich nicht vorbehaltlos freuen, angesichts der Vorgeschichte mit Pleiten, Pech und Pannen. Oder, wie es Bürgermeister Jenz Rother in seiner Eröffnungsrede sagte: „Die Kostensteigerung ist mehr als ein Wermutstropfen, sie wollte niemand. Das wiederhole ich ausdrücklich.“

 

Zuvor war Rother auf die Gründe für die Kosten von „nach derzeitigem Kenntnisstand 3,2 Mio. €“ für das Bauwerk eingegangen. Der „Entscheidungsfindungspreis“ habe 830.000,00 € betragen, aber schon bei Auftragsvergabe im Jahr 2008 hätte sie 2,1 Mio. € gekostet. Steigende Stahlpreise und Mehrwertsteuer, technische Probleme und Versäumnisse der Bahn nannte Rother als wesentliche Gründe
für die Kostensteigerung. Dass sie nicht hausgemacht, sondern vielmehr „kein Glück und Pech dazu“ verantwortlich dafür sind - dazu benannte der Bürgermeister ausgerechnet den Bund der Steuerzahler als Kronzeugen.


Nur vereinzelt wurde am Samstag Kritik laut. Die Grünen pfiffen auf die Brücke und überreichten ihren gesammlten Bürgerprotest zum „Teudukt“ in Buchform.


Und die Initiative gegen den Verkauf der Spielplätze fragte nach: „Brücke hui, Spielplatz pfui?“

 

Ganz offensichtlich freuen sich aber auch viele Holzwickeder über den neuen Brückenschlag. Besonders im Norden wird die 8,50 Meter hohe und fast 60 Meter lange Brücke willkommener Anlass sein,  die unattraktive Unterführung zu meiden. „Klasse, ich habe es kaum erwarten können, dass die Brücke endlich fertig wird“, strahlte eine Anwohnerin aus der Nordstraße beim Jungferngang im Regen.


Auch die Anwohner aus dem Neubaugebiet Caroline und dem Seniorenhaus dürften die Brücke uneingeschränkt begrüßen.

 

Für sie alle ist der Weg zur Schule, den Ärzten, dem Rathaus oder in die Kirche kürzer geworden.

 

Das Seniorenhaus richtete zur Feier des Tages einen Tag der offenen Tür mit Imbiss, Getränken und Feierstimmung ein - etwas, was sich die Gemeinde nach der Vorgeschichte der Brücke wohl nicht mehr getraut hatte.

 

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