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Eurobahn, Chaos im Zug trotz kurzem Takt

12.12.2011

Gut gemeint ist der kleine Bruder von schlecht gemacht: Diese Erfahrung machten am Sonntag jene Fußball-Fans, die den Zug der Eurobahn um 15.32 Uhr von Holzwickede zum Stadion nach Dortmund nahmen. Es ging zum Spiel der Fußball-Bundesliga von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Kaiserslautern.

 

Als der Zug aus Unna kommend in Holzwickede einrollte, ging schon fast gar nichts mehr. Die Fans, die in der Nachbargemeinde auf dem Bahnsteig standen, kamen noch so gerade in den Zug.


Die Eurobahn hatte nur einen Triebwagen eingesetzt.

 

An der nächsten Station in Dortmund-Sölde passte niemand mehr hinein. Parallel wollten viele Menschen in dem Zug gar nicht zum Fußball, sondern zum Dortmunder Weihnachtsmarkt.


Nicht wenige hatten kleine Kinder an der Hand. Für die wurde es richtig ungemütlich. Viele Väter nahmen ihren Nachwuchs auf den Arm oder auf die Schulter. Das Sicherheitspersonal an den Türen sorgte dafür, dass an den weiteren Haltepunkten bis zum Stadion nicht noch weitere Menschen versuchten, sich in den Zug zu quetschen. Ein einfacher Triebwagen verfügt über 220 Plätze.


Es können noch mindestens weitere 150 Menschen in den Gängen stehen.

 

„Wir haben nur einen Triebwagen statt einer Doppeltraktion fahren lassen, weil wir wegen des Weihnachtsmarktes den Takt am Sonntag auf halbstündig verkürzt haben“, sagt Corinna Alder, Sprecherin der Eurobahn. Sonst fahren die Züge auf der Strecke Soest Dortmund (Hellweg-Bahn) sonntags im Stundentakt, sagt die Sprecherin. „Lassen wir sie im Halbstunden-Takt fahren, reicht das Zugmaterial nicht, um den Takt auf der Strecke zu bedienen und aufrecht zu erhalten“, so Corinna Alder.

 

Das bestätigt auch Burkhard Bastisch, Geschäftsführer des Schienen-Zweckverbandes Ruhr-Lippe (ZRL). Der ZRL organisiert in der Region den Schienenverkehr und kauft die Leistungen bei der Bahn oder anderen Anbietern wie Eurobahn ein. „Wir haben für die Strecke zwei Reservefahrzeuge.“ Mehr sei auf der Hellwegbahn auch gar nicht möglich. „Mehr kann man am Ende auch gar nicht bezahlen“, so Bastisch. Es wäre extrem teuer.

 

Bereits zwei Mal in diesem Jahr schoben die Fans, die mit dem Zug anreisen, Frust. Zu Beginn der laufenden Saison mussten die Leute in Aplerbeck aussteigen, weil der Zug wegen Bauarbeiten am Bahnhof in Dortmund-Hörde nicht einrollen konnte.

 

Anfang Oktober dann strandeten die in Schwarz-Gelb gekleideten Menschen in Hörde. Dort versagte eine Tür und schloss nicht. Schließlich rollte auf dem Parallelgleis ein anderer Zug ein, der weiter zum Dortmunder Fußballstadion fuhr. Dann kam es auf dem Bahnhof zu zum Teil chaotischen Zuständen. Väter mit kleinen Kindern kletterten über die Gleise.


Die Unterführung zwischen den beiden Bahnsteigen konnte die Menschenmassen kaum fassen. Es kam dort zu einem erheblichen Gedränge.

 

Bild zur Meldung: Ein Zug des Typ Eurobahn fährt für die private Bahnlinie Eurobahn ab Dezember 2008 zwischen Unna und Dortmund wie die wilde Wutz hinundher und herundhin und zurück und dann wieder von vorne los da Ganze