Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

04.01.2013 Neues Brückenproblem an den Gleisen am Oelpfad/Gartenstraße

Die Brücke hinter der Kleingartenanlage am Oelpfad in Holzwickede ist für PKW´s gesperrt.

Holzwickede. Abriss oder Sanierung – vor dieser Frage steht die Gemeinde bei der Brücke an der Wasserstraße.

Die Gemeinde Holzwickede hat eine neue „Problembrücke“: Die alte Eisenbahnbrücke, über die die Wasserstraße zwischen Hundeplatz und Kleingartenanlage Am Oelpfad führt, ist sanierungsbedürftig und seit einigen Wochen schon für den motorisierten Verkehr gesperrt (wir berichteten). Ob die Brücke überhaupt jemals wieder für Autos zu nutzen sein wird, ist noch völlig offen.

Bei der bisher letzten der regelmäßigen Betriebsprüfungen der alten Brücke hatten die Ingenieure gleich mehrere Mängel festgestellt, wie der Leiter der Technischen Dienste der Gemeinde, Jens-Uwe Schmiedgen, bestätigt: Die Blechabweiser, die als Schutz zur Oberleitung über den Gleisen dienen, und auch die Erdung der Blitzableitungen sind nicht mehr in Ordnung. Schwerwiegender ist aber wohl, dass auch die Wiederlager, auf denen die gesamte Brückenkonstruktion lagert, Abplatzungen aufweisen. Es muss etwas getan werden

„Da müssen wir unbedingt tätig werden und diese Mängel beheben“, weiß Schmiedgen. Wie der Fachbereichsleiter auch schon im letzten Fachausschuss des Jahres mitgeteilt hatte, musste die Brücke deshalb aus Sicherheitsgründen zunächst für den motorisierten Straßenverkehr gesperrt werden. Lediglich Fußgängr und Fahrradfahrer können die Brücke noch nutzen. Nach ersten groben Kostenschätzungen würde eine Reparatur der Brücke „mindestens rund 180 000 Euro“ kosten, meint Schmiedgen. „Ich bin da allerdings sehr vorsichtig. Die Brücke ist
schon alt, das kann auch sehr schnell wesentlich teurer werden.“

Aktuell holt die Verwaltung Angebote von Fachfirmen zur Sanierung ein. Eigentlich gebe es nur drei Möglichtkeiten: 1. Den Abriss der Brücke und die Abbindung der beiden Straßenstücke. „Die betroffenen Anlieger könnten auch die Wasserstraße in Richtung Stukenberg nutzen.“
Nur drei Möglichkeiten

2. Die Sanierung der Brücke. „Hier ermitteln wir gerade die genauen Kosten.“ 3. Bau einer ganz neuen Brücke nur für Fußgänger oder auch Autoverkehr. Bei den Varianten 2 und 3 stelle sich natürlich die Frage der Kosten und des Nutzens. „Wenn es die einzige Zufahrt wäre, bräuchten wir gar nicht darüber reden“, meint Schmiedgen. „Dann müssten wir die Brücke wieder herrichten. So aber muss doch die Frage erlaubt sein, ob wir die Brücke überhaupt benötigen.“
Übergabe an die Kommunen

Im Jahr 1996 wurde die Verantwortung per Gesetz für alle Eisenbahnbrücken, über die kommunale Wege führen, an die Kommunen übergeben.

Damit wurde auch Holzwickede für zwei Eisenbahnbrücken verantwortlich: an der Wasserstraße und eine reine Fußgängerbrücke bei Lütgemüller. Die Brücke hinter der Kleingartenanlage am Oelpfad in Holzwickede ist für PKW´s gesperrt. Foto: Henryk Brock/WAZ FotoPoolFoto: Henryk Brock

Da die betroffenen Anlieger auch noch alternative Wege nutzen können, liege die Entscheidung darüber bei der Politik. Zumal die Brücke ja von Fußgängern und Radlern noch weiter genutzt werden könne. Bis zu den Klausurberatungen Ende Januar will Schmiedgen die genauen Kosten ermittelt haben, damit die Politik ihre Entscheidung treffen kann. „Über die Brücke werden wir sicher reden in den Klausuren“, ist der Fachbereichsleiter sicher.